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Die männliche Sterilisation und ihre Mythen, eine kleine Aufarbeitung

Wie jedes andere sensible oder emotionsgeladene Thema erregt auch die männliche Sterilisation die Gemüter. Abseits der familieninternen Diskussionen oder der mitunter schwerfallenden Entscheidungsfindung der Männer selbst, verfügt die breite Öffentlichkeit über eine eigenartig fundierte Meinung. Mitunter vermischen sich Unwissenheit, Fehlinformation und der grenzenlose Informationsfluss, den das Internet bereitstellt. Und so verwundert es niemanden, dass etwa ebenso alt, wie die männliche Sterilisation (Vasektomie) selbst, die Geschichten über sie und ihre angeblichen Nebenerscheinungen sind, die u.a. auch im Netz kursieren. Im Folgenden möchten wir mit zumindest zwei dieser Mythen aufräumen.

Mythos 1 – Die männliche Sterilisation erhöht das Risiko für Prostatakrebs

Zuerst die hartnäckigste und vermutlich am ehesten verunsichernde Mär: es gäbe einen Zusammenhang zwischen der männlichen Sterilisation und einem gesteigerten Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Nicht nur, dass ein solcher Zusammenhang den vermeintlich harmlosen und risikoarmen Eingriff um eine schwer kalkulierbare Komponente erweitern würde, er wird sogar von vermeintlich seriös auftretenden Onlineportalen und -quellen weiterverbreitet. Nichtsdestotrotz ist an dieser Behauptung nichts dran. Nicht nur, dass noch keine seriöse Quelle tatsächlich verlässlich einen Zusammenhang herstellen konnte. Im Gegenteil wurde die These bereits mehrfach widerlegt. So auch zuletzt in der Juliausgabe der Fachzeitschrift "Urology". Dort wurde nun eine Kohortenstudie zu dem Thema publiziert, also eine Studie, die eine möglichst große Anzahl an Patienten, in diesem Fall über 684.000 vasektomierte Männer, nach einem bestimmten Kriterium, hier den Zusammenhang zwischen einer männlichen Sterilisation und Prostatakrebs untersuchte. Das Ergebnis lautete, wie erwartet, dass kein Zusammenhang zwischen einer männlichen Sterilisation, oder einer rückgängig gemachten männlichen Sterilisation und einem erhöhten Prostatakrebsrisiko besteht. Nicht nur, dass minimalinvasive Eingriffe dieses Ausmaßes in quasi allen chirurgischen Disziplinen durchgeführt werden und als bedenkenlos gelten, bleibt immer wieder zu betonen, dass keines der Reproduktionsorgane des Mannes durch den Eingriff in seiner Funktion eingeschränkt wird. Spermien- wie Testosteronproduktion sowie Testosteronabgabe in das Blut bleiben unbeeinträchtigt. Lediglich der spermientransportierende Gang wird durchtrennt.
Zuletzt besteht nicht einmal eine direkte Verbindung zwischen den Lymphgefäßen von Hoden und Prostata. Diese Gefäße wären die Hauptausbreitungswege von Krebsgeschwüren. Ohne eine direkte Verbindung kann keine Streuung zwischen zwei Organsystemen stattfinden.

Mythos 2 – Die männliche Sterilisation ist nicht umkehrbar

Ein weiterer Mythos, der zwar nicht gleichsam furchteinflößend ist, aber zumindest ebenso häufig im Netz kursiert, besteht in der angeblichen Unumkehrbarkeit der männlichen Sterilisation. Dabei zeigte bereits Anfang der Neunzigerjahre eine Studie, die in England, Kanada und den USA durchgeführt wurde, dass durchaus eine große Anzahl an Patienten mit rückgängig gemachter männlicher Sterilisation wieder in der Lage sind, Kinder zu zeugen. Von knapp über eintausend Paaren, von denen Angaben zur Schwangerschaft vorlagen und bei denen der Mann einer männliche Sterilisation und anschließend einer Rückoperation unterzogen wurde, gaben knapp über 50 Prozent an, noch mindestens ein Kind bekommen zu haben. Hierbei ist nicht berücksichtigt worden, ob eventuelle Kinderlosigkeit nicht eventuell sogar absichtlich oder durch Unfruchtbarkeit der Frau bedingt wurde. Diese Vermutung liegt mitunter nahe, da im Verlauf der Studie bei 86% der untersuchten, rückoperierten Männer Spermien im Ejakulat nachgewiesen werden konnten. Persönliche Entscheidungen dürften also grundsätzlich eine Rolle gespielt haben.

Das Internet bietet zahllose Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung. Doch leider sind eben so manche Quellen, obgleich sie glaubhaft erscheinen mögen, nicht wissenschaftlich nachhaltig. Bitte klären Sie wichtige Fragen besser mit Ihrem Urologen ab. Für eine Beratungssprechstunde zum Thema männliche Sterilisation, können Sie uns gerne kontaktieren.
Und zuletzt, die männliche Sterilisation ist und bleibt der risiko- und komplikationsärmste Eingriff zur dauerhaften Verhütung.